Was wenn wir gar nicht geheilt werden wollen?
Was wenn ein Teil von uns gefallen gefunden hat an den Problemen oder Beschwerden die wir uns aufgeladen haben?
Was wenn wir einen Nutzen aus unseren Problemen ziehen?
Was wenn unser System für Probleme sorgt, damit wir Gründe finden damit wir uns nicht mit unseren Ängsten auseinandersetzen müssen?
Ja diese Fragen können sehr triggern.
Aber unser Potential und die Heilung liegt genau dahinter und wird genau durch diese unangenehmen Fragen und Widerstände die es in uns auslöst entfaltet.
Wer will den schon krank sein oder von Problemen aufgefressen werden?
Alle würden wohl sagen ich sicher nicht. Aber unser System unser «Mensch sein» ist so viel komplexer. Es gibt Teile in uns, die sind süchtig geworden nach den Problemen die wir erschaffen und es gibt Teile die ziehen einen Nutzen aus einem Problem.
Ich war die letzten vier Tagen an einer Ausbildung und möchte euch davon erzählen. Diese Tage waren so intensiv, aufrüttelnd und haben mein Leben mal wieder so richtig auf den Kopf gestellt. So vieles scheint sich nun neu zu sortieren und ich habe gerade so viele neue Erkenntnisse über mich selbst gewonnen. Warum ich nicht in die Gänge komme und irgendwie feststecke. Ich werde versuchen euch meinen Prozess in Wort zu fassen den ich durch diese Tage durchlaufen habe. So vieles ist aber auch unbewusst geschehen und einiges kann und will ich auch gar nicht in Worte fassen, weil es einfach so magisch und unbeschreiblich ist.
Das wird wohl einer meiner persönlichsten und intimsten Blogs bis jetzt.
Alles beginnt mit dem Schritt der Veränderung. Wohin willst du gehen?
Jeder von uns steht gerade an einem anderen Punkt in seinem Leben. Jemand möchte körperlich Heilung, jemand anderes spürt den Zauber des Neubeginns. Bei mir ist es die Entdeckung des Kerns meiner Einzigartigkeit, der Ausdruck meiner Seele. Ich habe mit euch ja schon geteilt, dass ich seit Ende des letzten Jahres immer wieder das Gefühl habe es sollte noch mehr geben oder das ich nicht sicher bin, ob das modeln und meine Tätigkeit in der Form noch das richtige ist. Immer wieder bin ich in den gleichen Thematiken unterwegs und fühle, dass ich genau deswegen hier auf der Erde bin in der Version wie ich bin. Aber irgendwie habe ich den Fokus verloren. Es ist das erste Mal in meinem Leben, wo ich das Gefühl habe nicht zu wissen was ich beruflich genau machen möchten oder in welcher Form ich es leben kann. So als ob ich mich verzetteln würde. Das war der erste Schritt. Die Ausrichtung zu bestimmen.
Weiter ging es mit verschieden Austestungen und dadurch konnte man immer tiefer ins System hineinsehen und erkennen. Zum einen dass meine tiefste Überzeugungen in einem unglaublichen Kampf zueinander stehen. Zum einen das ich der Überzeugung bin, dass das Leben auf meiner Seite ist. Aber genau so tief verankert ist, dass das Leben gegen mich arbeite. Nun könnt ihr euch vorstellen was da bereits für ein Kampf im Inneren entsteht. Auch hier hat jeder Mensch seine eigenen tief verankerten Grundüberzeugungen die man durch eine Coachingaustestung herausfiltern kann.
Eine weitere wichtige Erkenntnis für mich in diesen Tagen war das ich erkannt habe, was mich antreibt. Es gibt diese beiden Punkt die uns Power geben für eine Veränderungen. Ganz lange war es bei mir der Schmerz. Bis ans Limit zu gehen oder mich das Leben regelrecht dazu gezwungen hat etwas zu verändern. Denke sehr viele von euch kenne das auch. Nebst dem Schmerz können wir Menschen uns aber auch durch Freude weiterentwickeln und auch da hat wieder jeder Mensch einen und anderen Antrieb. Bei mir ist es die «Andersartigkeit» und das verdeutlicht mir nochmals warum ich meine Einzigartigkeit so feiere. Es zeigt mir aber auch meinen Schatten auf. Genau das was ich die letzten Monate auch schon mit euch geteilt habe. Die Angst in der Masse unterzugehen, normal zu sein. Es ist einfach unglaublich wenn man plötzlich diese Verbindungen sieht. Anhand meiner Austestung erkennt man auch warum ich den Antrieb Schmerz wähle und Abgestumpftheit wähle. Weil ich erst die letzten Tage den Schatten «das normale Selbst» zum ersten Mal in mein Herz gelassen habe. Vorher war mir dieser Schattenanteil gar nicht bewusst. Schon so ein Schritt kann das Leben eines Menschen komplett verändern.
Am 3. Tag sind wir in die Schattenwelt abgetaucht, von der ich euch auch schön öfters erzählt oder geschrieben habe. Ein Teil davon war das Aufdecken von Selbstsabotagen. Das Erkennen des Nutzen den wir aus einem Problem ziehen. Dazu haben wir eine Session mit dem «Anti-Held» gemacht von dem ich euch auch bereits erzählt habe. Diese Session hat mich so aufgerüttelt, erschüttert und berührt. Warum? Es ist unglaublich wie radikal ehrlich dieser Anti-Held in uns ist. Er hat keine Angst vor Ablehnung oder Verlusten. Er spricht aus was wir selbst uns oft nicht eingestehen möchten. Es war für mich das erste Mal das ich bei einer Session richtig gespürt habe das da ein ganz andere Teil von mir spricht. Meine Körperhaltung und auch meine Mimik hat sich komplett verändert. Durch den Anti-Helden bin ich an die wirklich wunden Punkte von mir gelangt, warum ich keinen Fokus habe und mich verliere. Warum ich Schmerzen während der Periode habe. Zum einen weil mir diese Probleme Freiheit, Liebe, Fürsorge und Geborgenheit schenken und zum anderen das ich mich klein halten kann und in meiner Machtlosigkeit bleiben kann. Ich habe immer eine Ausrede bereit warum ich meine Macht nicht leben muss, weil mein «System» mir immer ein Problem dafür liefert. Ich muss eingestehen, dass ich süchtig geworden bin nach «Machtlosigkeit, Hilflosigkeit».
Nun werdet ihr erkennen, dass all diese Gefühle noch eine weitere Verbindung schliessen zu meinem emotionalen Zuhause. Den mein «emotionales Zuhause» besteht aus den Gefühlen von sinnlos, erschöpft, überfordert, negativ und abgestumpft (das hatten wir ja schon zu Beginn). Dieses emotionale Zuhause sind Gefühle die zu einem Wohlfühlort geworden sind. Irgendwann in der Kindheit finden wir diesen Ort und wir flüchten immer wieder in diese Oase der Gefühle zurück, weil sie sich für uns gewohnt und eben wie ein Zuhause anfühlen. Und dieses Zuhause suchen wir immer in Überfordernden Situationen oder Veränderungen auf. Unglaublich spannend oder? Vor allem wenn ich bei mir zurückblicke erkenne ich in meinem Leben sooo viele Momente die genau diese Gefühle ausgelöst haben. Sie erklären für mich auch den Ausbruch meine Pankattacken und warum ich auch immer wieder mit diesen Gefühlen konfrontiert werde.
Auch zum emotionalen Zuhause gab es eine Session. Diese Session hat in mir etwas durchbrochen, sowas habe ich noch nie erlebt. Es brach so tief in mir aus. Wie ein Vulkan aus dem Inneren. Wir sind durch eine Gedankenreise in dieses Zuhause gereist und ich bin meinem verstorben Vater begegnet. Denn mein emotionales Zuhause habe ich mit ca. 1,5 Jahren das erste Mal betreten, wo mein Vater aus meinem Leben gerissen wurde. Dieses Zuhause hat mir Halt, Geborgenheit und Schutz geben in einem Moment des Fallens und der Hilflosigkeit. Ich sah meinen Vater und mir wurde bewusst, dass er der männliche Teil, mein machtvoller Teil verkörpert und ich sah wie das Leben und dieser Teil mir die Hand reichen wollte, ich entschied mich genau in diesem Moment gegen das Leben und gegen meine Macht. Was dann genau passiert ist, ich weiss es nicht. Ich begann so laut und heftig zu weinen wie noch nie in meinem Leben. Es brach einfach aus mir heraus und ich konnte es nicht kontrollieren oder zurückhalten. Natürlich schaltete sich auch nach einem Moment der innere Kritiker ein und der Gedanke kam etwas verpasst zu haben, weil ich einen grossen Teil der Session einfach nicht mehr mitmachen konnte, weil ich so heftig am Heulen war. Nach einer Weile konnte ich mich wieder fassen und die Session war auch bald zu Ende. Unglaublich…. Danach habe ich in meinem Körper gefühlt, dass ein grosser Brocken wortwörtlich ausgeschwemmt wurde.
Bei den weiteren Session war tief in mir eine unglaubliche Ruhe und ein Frieden der vorher nicht da war. Durch die allerletzten Session wurde mir bewusst, wie oft wir gerade in der Medizin, in Prozessbegleitungen den Körper und das Einbeziehen des Körpers in emotionale Blockaden ausklammern. Es ist einfach unglaublich wenn man im Körper fühlen und spüren kann, wie festgehaftetes emotionales Material wieder in Bewegung kommt und schlussendlich so auch entladen werden kann. Für mich war das eine wichtige Erkenntnis, die ich auch unbedingt in meine Heilarbeit einfliessen lassen will in Zukunft. Denn die Emotionen fühlen wir durch unseren Körper nicht mit unserem Gehirn.
Gestern Abend nach dem Kurs dachte ich mir, eigentlich sollte jeder Mensch mit der Weitergabe von diesem Wissen aufwachsen. Damit hätten wir so viel weniger Blockaden und Probleme, weil es zu unserem Menschsein dazugehören würde und wir eine Form von Umgang automatisch damit erlernen würden.
Wohin mich dieser neue Anstoss nun führen wird, keine Ahnung. Aber einmal mehr wurde in mir die Vision verstärkt Menschen zu begegnen, sie zu begleiten und besonders in den Themen der Schattenarbeit und Heilung. Für mich ist ebenfalls klar, dass ich diese selbsterfahren Inhalte auch mit meinen Klienten teilen will nebst dem Trancehealing das ich bereits anbiete. Diese weiteren Tools bieten eine wunderbare Kombination um den Menschen auf seinem individuellen und persönlichen Weg begleiten zu können. Denn wie willst du einen Menschen in die Heilung begleiten, wenn er noch nicht bereit ist sein Problem gehen zu lassen?
Ich wünsche mir für uns alle noch viel mehr Heilung, grössere Potentialschübe und weniger Schutzmauren und mehr Zeit mit Schattenarbeit.
Beitragsbild Michael Antonazzo