Nur wer innerlich stark ist wird sanft. Denn es gibt nichts mehr zu erreichen oder zu erkämpfen. Man muss sich nicht beweisen oder für Anerkennung sorgen. Man ist einfach. Man lebt und zeigt einfach sich selbst. Egal was andere Menschen davon halten werden. So viele Menschen kämpfen Tag für Tag im Aussen. Versuchen so Liebe und Bestätigung zu erlangen. Auch wenn wir diese Bestätigung im Aussen erhalten, fühlen wir uns im Kern trotzdem nicht erfüllt, wenn wir uns dabei nicht selbst lieben. Durch diesen Kampf im Aussen sind wir auch enorm abhängig und steuerbar durch die Kritik und Meinung von Anderen. Es ist ein stetiger Kampf mit uns selbst und gegen uns, dem wir uns dabei aussetzen. Er kostet uns sehr viel Energie und befriedigt uns nur für kurze Zeit, wenn überhaupt.
Alles fängt bei uns an. Beginnst du dich selbst zu lieben, zu akzeptieren und anzuerkennen, dann erlangst du die innere Stärke und wirst dafür im Aussen ganz zart und liebevoll, weil du nichts mehr beweisen musst. Du benötigst die Anerkennung von Anderen nicht mehr, damit du dich gut fühlst. Du bist einfach du und voller Liebe. Du musst nicht mehr kämpfen für Bestätigung und Lieben, sondern bist erfüllt und glücklich durch die Liebe in dir zu dir selbst und diese Liebe kann dir keiner geben ausser du selbst.
Leider kursiert der Mythos, dass diese Sanftheit und Zartheit schwach oder minderwertig ist in der Gesellschaft. Dabei liegt genau in dieser weiblichen Energie eine unglaubliche Stärke mit so viel Liebe ohne Kraftaufwand. Denn noch nie wurde aus Krieg Frieden. Nur mit Sanftheit und Liebe erfahren wir auch Frieden, Freiheit, Erfüllung und die ausgesendete Liebe wird zu uns zurückkehren.
Genau diese Erfahrung darf ich seit einigen Monaten machen. Noch nie habe ich mich so frei und sicher in mir und bei mir gefühlt. Ich liebe mich und bin nicht mehr bereit Kompromisse einzugehen oder mich anzupassen. Ich bin ich. Nicht alle Menschen können damit umgehen, dass man plötzlich «nein» sagt oder etwas nicht will, weil es nicht stimmig und gut anfühlt. Aber ich habe erkannt, dass ich nicht mehr gegen mein Herz Dinge tun und erschaffen kann, weil ich mich sonst unzufrieden und unglücklich fühle. Ebenfalls würde ich damit mich selbst belügen und diesen Kompromiss kann ich nicht mehr eingehen. Er würde mich sonst wieder zu Fall bringen. Durch dieses authentische Sein durfte ich erfahren, dass die Beziehungen viel einfacher werden, weil man nichts vorspielen oder sich verstellen muss damit man das Gefühl hat angenommen zu sein. Die Menschen wissen auch gleich woran sie sind und können damit sogar viel besser umgehen. Schlussendlich spüren wir tief in unserem Innern sowieso, wenn jemand nicht authentisch ist und reagieren bewusst oder unbewusst mit Gegenwehr.
Heute weiss ich, dass ich genau deshalb dieses Leben habe, um mich selbst zu sein für diese Welt. Und zwar mein authentisches Ich das aus dem Herzen heraus handelt und lebt. Dadurch bin ich viel zärtlicher und liebevoller geworden, weil ich mich nicht mehr anpassen muss oder überlegen was ich tun oder sagen soll. Ich bin einfach. Ebenfalls ist in mir dadurch diese Stärke und dieses Selbstvertrauen herangewachsen.
Ich bin voller Dankbarkeit, dass das Leben mir durch diese Sanftheit so viele neue wunderschöne Momente in Liebe und so viele wundervolle Menschen die genauso in Liebe sind geschenkt hat. Ich bin der Überzeugung, dass unser Leben den Sinn hat, dass wir uns selbst immer näherkommen und uns besser kennenlernen im Laufe unseres Daseins. Das es darum geht, dass wir erfahren und erkennen dürfen, wer wir wirklich sind. Danach können wir diese Einzigartigkeit zum Ausdruck bringen und sie mit der Welt teilen. Das ist das grösste Geschenk, dass wir uns selbst und unseren Mitmenschen machen können.
Beitragsfoto: Nathalie Gerbex