Ich bin Heute Morgen schweissgebadet aufgewacht in der Früh. Seit der Kindheit das erste Mal wieder einen Alptraum. Ein Traum der mich emotional richtig aufgerüttelt hatte. Ich sortierte meine Gedanken und unter all dem kommt plötzlich der Begriff „radikal“ auf.
Wir alle hatten doch schon Momente im Leben wo sich radikal alles verändert hat. Ein Verlust, ein Schmerz, eine Trennung oder ein Schockmoment der unser ganzes Leben, respektive uns selbst grundlegend verändert hat.
Bei einem radikalen Schritt gibt es kein zurück. Es ist ein Einschnitt der alles verändert. Es ist was Unausweichliches.
Ja genau davor habe ich Angst. Schon lange spüre ich, dass genau das auf mich wartet, aber so viele verborgene Schutzschichten lagen noch über diesem Schatten in mir. Ich weiss, dass meine Radikalität Energie, Klarheit und Mut mit sich bringt. Aber ich weiss auch, dass nichts mehr so sein wird wie es vorher war. Das Alte wird zerstört. Das heisst auch meine erschaffene Identität werde ich verlieren. Es wird was grundlegend Neues geboren werden.
Wie werde ich dann sein?
Wer werde ich dann sein?
Ich weiss es nicht und genau das macht mir Angst.
Aber ich weiss und fühle, dass es sowieso passieren wird auch wenn ich es weiterhin noch verleugne und verdränge. Das Leben wird mich erneut in die Knie zwingen, nein wenn ich ehrlich bin war es noch nie das Leben, sondern immer ich selbst. Radikal zu sein heisst auch Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen und in die Tatkraft zu schreiten. Dieser männliche Teil habe ich schon lange in mir unter meine Mauern aus Schutz in den Schatten gestellt.
Heute treffe ich die Entscheidung für mein „radikal sein“ und somit für eine Veränderung ins Ungewisse. Ich bin bereit für diese Energie und Kraft. Bereit für meine Klarheit, mein innerer Antrieb, die Zerstörung und meinen Mut. Mein Herz wollte schon immer dieses Abenteuer des Lebens, aber ich hatte noch soo viele Schutzschichten die es zu zerstören gab um all das zu sehen, was ich verdrängt und verleugnet hatte bis zum heutigen Tag. All das was ich bis jetzt nicht sein wollte. Und ja bestimmt bricht unter all dem noch vieles weiter auf. Mein System ist bereit sich neu zu sortieren, diese Erkenntnisse tief sickern zu lassen und zur Ruhe zu kommen.
Die letzten Wochen waren anstrengend, voller Emotionen und Widerstände, aber ich erkenne gerade so vieles was in den vergangenen Wochen in mir umgewälzt, transformiert und gelöst wurde. Ich durfte durch meine Schutzschichten durchbrechen und noch tiefer in mich sinken als jemals zuvor. Ich fühle diese Erleichterung, die Verwundbarkeit und das abfallen einer Last. Mein Körper und ich benötigen jetzt Ruhe und Erholung. Zeit für uns und die Regeneration. Perfekt passt es in meine Rückzugsphase dieser Woche.
Ich bin ich bereit und diese Welt braucht in der jetzigen Zeit genau das. Eine radikale Veränderung und das bedeutet auch für uns Menschen unausweichliche Veränderungen. Das Alte wird es nie wiedergeben, findet dich damit ab. Es ist unausweichlich, ob wir es verleugnen, verdrängen oder nicht wahrhaben wollen, es wird kommen. Ich fühle, dass ich endlich erneut einen grossen Schritt für mich gegangen bin, etwas in Bewegung gesetzt habe in mir und in meinem Leben.
Beitragsbild von Bea Troxler