Eine Frage die mich gerade beschäftig. Ich möchte mit euch mal wieder eine meiner Tiefphasen teilen. Gerade bin ich mittendrin. Denn so oft wenn das Tief vorbei ist weiss man gar nicht mehr genau was denn genau so schwierig dabei war. Deshalb will ich es JETZT mit euch teilen.
Seit ich mit meinem Lower-Self (all den Teilen die ich nicht sein will, die hervorbrechen wenn ich die Kontrolle abgeben) nebenbei noch mit meinem Energiesystem arbeite und auch das Leben perfekt noch mitmischt tut sich so einiges. Ich habe wieder Schlafstörungen. Ich kann immer weniger gut einschlafen oder schlafe einfach nicht erholsam. Es bringt mich körperlich an meine Grenzen. Was wiederum dazu führt, dass ich in mir all diese «Scheisse» diese unterdrückten Gefühle fühle. Besonders am Abend fühle ich dieses innere Vibrieren in mir. Dieses Aufgewühlte, aufgekratzte. Der Widerstand gegen die Schwere, gegen all das was ich nicht sein möchte. Das hat sich nun die letzte Woche massiv verstärkt.
Vorher war diese unglaubliche Phase der Verwundbarkeit. Es war, als ob etwas in mit aufgerissen wurde. Als ob Teile von mir zerbrechen würden. Ich war vor allem traurig, fühlte mich verletzt, alleine, missverstanden und zerrissen. Ich konnte mich in dieser Phase Schritt für Schritt wunderbar fallen lassen. Denn «schwach sein» und verwundbar sein habe ich bereits trainiert und lieben gelernt. Weil Verwundbarkeit hat mir schon so viele wunderschöne Geschenke gemacht und das war auch diese Mal so. Ich konnte bewusst eine Türe öffnen und mich entscheiden. Und ich konnte dieses Mal die Verwundbarkeit sogar bewusst in mein Leben integrieren. In ein Shooting und in meinen Alltag.
Ich glaube genau mit dieser Entscheidung mit dieser Tür habe ich mich auch unbewusst für diese Tiefe in mich entschieden. Auch wenn es sich gerade verzweifelt, unsicher, hoffnungslos und frustrierend anfühlt. Auch wenn diese verschiedenen Teile in mir gerade rebellieren. Der eine Teil der keinen Bock auf diese anstrengende Tiefe hat. Ein Teil der Angst hat und der Unsicher Teil, der keinen Sinn dahinter erkennen kann.
Ich fühle, dass ich diesen Kampf verlieren werde. Und das genau das das Problem ist. Denn Widerstand gegenüber dem Verlieren. Wer bin ich dann noch? Zu wem werde ich, wenn ich diesen Kampf verliere?
Wenn ich verliere, verliere ich dann auch mein Leuchten? Wenn ich mich verliere, dann verliere ich die Kontrolle und all das was ich bin. Was wird dann hervor brechen?
Ich bin ein Frack. Hoffnungslos. Zerstört. Gestört. Aufgerissen. Zerrissen. Verzweifelt und am Boden.
Wenn ich all das bin, kann es dann sein, dass ich alles sein kann?
Ich habe Angst etwas zu verpassen. Das Leben zieht an mir vorbei. Und wieder komme ich an diesen Ursprung. Wenn ich etwas verpasse, dann könnte etwas verloren gehen. Ich könnte etwas verpassen das ich brauche. Wenn ich etwas brauche, dann könnte ich auch etwas verlieren.
Ich muss erfahren, dass da eine ganz neue Identität hervorbrechen wird. Ich habe Angst die alte loszulassen, da sie zu meiner unbewussten Maske wurde. Sie war meine Komfortzone, die ich nun gerade am verlassen bin. Das diese Maske da ist wurde mir erst jetzt bewusst. Ja ich bin schon Schicht für Schicht tiefer gesunken in meinem Leben und hatte das Gefühl am Grund angekommen zu sein, aber ich muss erkennen, dass es noch so viel tiefer geht.
Und ja ein Teil will wegrennen und der andere Teil, mein Herz sagt geh! Genau deshalb hast du dich für diesen Weg und diese Tiefe entschieden. Mein DNA Potential wird gerade getriggert, geöffnet und aufgebrochen.
Wie kann so etwas helles und Wunderschönes so viel Schwere, Verzweiflung und Widerstand einfordern?
Oder ist es genau, dass worum es hier geht?
Ich war doch schon tief in meinem Leben. Geht es noch tiefer? Schaffe ich das? Überstehe ich das? Ein Teil will das unbedingt, der andere hat Angst sich zu verlieren. Mich zu Verlieren!
Lohnt es sich den wirklich? Ich könnte doch weiterhin meine Maske der Komfortzone aufsetzen und meine Leben so weiterleben. Ich könnte den Deckel wieder zu machen, zwar im Wissen das da noch mehr ist, aber es wäre für einen Moment wieder ruhiger. Ich könnte mein Leben gewohnt an der Oberfläche weiterverbringen. Ein Leben das doch eigentlich sehr schön und erfüllend ist. Ich war doch zufrieden und glücklich.
Wann ist es vorbei? Wie viel fordert es von mir noch ein? Wann kann ich loslassen? Wann habe ich es überstanden?
Wenn ich es überstanden habe, dann fühle ich mich wieder sicher. Im Moment finde ich keinen Halt, weil ich den Sinn dahinter nicht erkennen kann. Was, wenn genau das der Sinn dahinter ist?
Mich zu Verlieren, dass heisst das Sinnlose zu erfahren, den Halt zu verlieren und zu Fallen.
Einmal mehr zu Fallen.
Schon nur während ich diese Zeilen niederschreibe, öffnet sich etwas in mir. Der Widerstand scheint sich zu lüften.
Ich erkenne nun, dass mir gerade nichts Halt geben kann und soll, damit ich loslassen kann und darf. Keine Coachingstrategie, keine Worte oder Taten sind gerade gefragt, sondern die Hingabe in diesen Moment. Und genau das macht es zu so einer grossen Herausforderung. So gerne halten wir doch an Dingen fest, damit wir diesen Halt nicht verlieren. Damit wir nicht Fallen. Damit uns diese Ungewissheit, diese Unsicherheit nicht einnimmt. Damit die Maske nicht ganz fällt. Damit wir uns irgendwie noch über Wasser halten können.
Es ist an der Zeit loszulassen und tief zu sinken.
Wie ich das mache?
Keine Ahnung, ich probiere es einfach.
Ich entscheide mich nochmals für diesen Weg. Für diese eine Tür und schliesse die anderen, damit alle meine Teile durch diese eine Tür gehen müssen.
Beitragsbild: Bea Troxler