Selbstzweifel und Minderwertigkeit 

Ich nehme euch schon eine Weile auf meiner Lebensreise mit. Ich will euch wie bereits seit Beginn von Isabelle Bella mitnehmen auf meinem Weg. Auf der Reise mit meinen Höhen und Tiefen.

Die letzten Monate waren eine grosse Veränderung. Viel Auf und Abs. Viel Neues und ein grosser Wandel und Umbruch für mich. Von der offenen Beziehung zur Polyamorie und dann zur Trennung und schlussendlich in die Monogamie. Eine Veränderung die mir viel an Energie abverlangt hat. Ein Wandel die meine Mitte sehr zum Wanken gebracht hat. Aber diese Veränderung hat eine Tiefe und Liebe mit sich gebracht die sich immer noch, wie ein Traum anfühlt, weil es so schön und intensiv ist. Ich bin so dankbar und glücklich nun die grössten Hürden gemeistert zu haben. Einiges konnte sich neu sortieren und ich bin wieder ein Stück bei mir angekommen und darf in meiner neuen Beziehung laden, eine neue Geborgenheit & Sicherheit finden.

Diese letzten Monate haben mir so viel vor Augen geführt, mich geheilt und vieles in mir aufgebrochen und geheilt. Ich durfte viele Glaubensmunster und Strukturen überdenken und neue erlernen und aufbauen. Einmal mehr hat mich das Leben und die Liebe gelernt mich auf die Situation, das Leben und die Menschen einzulassen. Mich tief zu verbinden mit dem Risiko so sehr verletzt zu werden zeigt sich mit dieser neuen Liebe in einer anderen Facette. Mit der Monogamie fühle ich eine neue und so tiefe Verbindung zu einem einzigen Menschen, die mich immer wieder erschüttert und berührt und gleichzeitig löst sie unglaubliche Ängste aus. Sei birgt ein Risiko, ein Verlust, der so hoch ist, wie noch nie zuvor, weil ich mich noch nie so hab fallen lassen und mich in dieser Tiefe auf jemand eingelassen habe. Ein grosser Schutz von mir war und ist Menschen ein Stück von mir fernzuhalten, damit der Schmerz des Verlustes oder einer Enttäuschung wenig stark sitzt. Ein Risiko, dem ich mich aber unbedingt stellen will und diese Verbindung mit jeder Woche noch tiefer macht. Denn dieses Risiko und diese tiefe Verbindung bringt mir das aller schönste auf Erden. Ein lebendiger Alltag, ein gemeinsames Angehen von Herausforderungen und dem Leben selbst. Es lässt mich in der Sexualität auf einer tiefen und schlussendlich höheren Ektase schweben. Noch nie habe ich so intensiv und tief gelebt und gefühlt, wie gerade. Noch nie habe ich mich so auf einen Menschen abgestützt, verlassen und mich hingeben in der Hoffnung aufgefangen und gehalten zu werden und das tut er. Mein Einzelkämpfer Dasein, hat ein Ende gefunden. Ich lerne abzugeben und gemeinsam Dinge anzugehen. Mich anzuvertrauen und erneut Hilfe anzunehmen. Etwas, dass mir schon immer schwergefallen ist und jetzt erneut heilen darf.

Trotz all dem spüre ich seit einigen Wochen, dass auch mein Selbstbewusstsein durch diese Veränderung gelitten hat. Ich muss oder darf mich neu finden, erfinden und das generiert eine Unsicherheit in mir, die ich schon einige Jahre nicht mehr so gefühlt habe. Zusätzlich wurde ich seit Monaten immer wieder mit viel Widerstand, Ablehnung und Hass konfrontiert. Ich wurde zu einem Fussabtreter für so vieles. Ich wurde beschuldigt, abgestempelt und wortwörtlich in den Dreck gezogen. Ich bin es gewohnt Ablehnung zu erfahren und zu wissen, dass ich für viele ein Trigger bin. Dass einige mich hassen, aber was in den letzten Monaten an Lügen und Geschichten über mich verbreitet wurden auf Grund Verletzungen ist echt unter allem, was ich bisher erlebt habe.
Meine Homepage und sozialen Plattformen hatten wohl noch nie so viel Besucher wie die letzten Monate. Ich wurde zu einem Mittelpunkt für einige Personen, die mich nicht mal persönlich kennen. Menschen die einfach eine Geschichte, ein Bild übernommen haben. Grundsätzlich ist es mir egal, aber wenn es sich um eine Situation handelt, die sich über Monate hinweg zieht und ich den Kopf für so viele Dinge hinhalten soll, die definitiv nicht in meiner Verantwortung liegen, erreicht das auch meine Grenzen. Ebenfalls wenn es um mein Leben und das der Menschen geht, die ich von ganzen Herzen liebe. So oft habe ich Streits und missgünstige Situationen aus Erzählungen mitbekommen, aber nie hätte ich gedacht das ich einmal hautnah selbst ein Teil davon sein werde. Ich habe auch meine Grenzen und deshalb entsteht auch dieser Blog. Ich will meine Plattform und meine Stimme einfach einsetzten um ein Zeichen nach Draussen zusetzten. Ebenfalls ist somit die Türe offen, dass ich gerne Auskunft über mich und mein Leben gebe, wenn es euch wirklich interessiert. Somit dürft ihr euer eigenes Bild von mir formen und müsst es nicht aus Erzählungen aufbauen, die Grossteils sowieso auf Lügen basieren.

Ja ich bin in vielen Augen wohl nicht eine 0815 Frau und ich lebe mein Leben bestimmt nicht nach der sogenannten Form von vielen, aber das tu ich schon einige Jahre nicht mehr und ich bin glücklich damit. Diese Situation führt mir erneut vor Augen, wie viele Menschen überhaupt kein Verständnis oder eine Toleranz für andere Menschen in sich tragen, dies aber von Allen anderen erwarten. Meine Erfahrungen und mein Leben haben mich gerade das gelernt, Toleranz und Vielfalt. Dafür bin ich sehr dankbar und dafür stehe ich ein. Für das Leben der Einzigartigkeit und die Persönlichkeitsentfaltung der Menschen, weil dies aus meiner Sicht unser Leben erst lebenswert macht. Die Monate haben mir erneut gezeigt, dass viele Menschen lieber in der Opferhaltung bleiben und nicht aus ihrer Komfortzone können und andere dafür beschuldigen oder dafür verurteilen. Einmal mehr wird genau das zu einem Antrieb für mich. Ich lasse mich nicht in eine Form pressen nur um «sogenannt Normal» zu sein. Mich so anzupassen, dass ich mich selbst nicht mehr leben und verkörpern kann. Ich lebe meine Einzigartigkeit und ich feiere und liebe es Menschen zu unterstützen genauso aufzublühen und ihren persönlichen Weg einzuschlagen, egal wie andere Menschen sich darüber den Mund zerreissen. Ebenso zelebriere und lebe ich das in der Beziehung. Aus meiner Sicht gibt es nichts Schöneres, als zu sehen wie Menschen, die man liebt, Aufblühen und ihre Kraft und zu sich selbst finden.

Diese Situation zeigt mir ebenfalls, wie unglaublich bösartig und widerwärtig Menschen sein können. Ich verstehe, dass man verletzt und wütend ist, wenn man seinen Mann an jemand anderen verliert. Aber all das passiert ja nicht auf Grund eines einzigen Menschen. Jeder in dieser Beziehung hat seine Verantwortung dabei.
Ja ich bin schuldig, indem ich mich in einen verheirateten Mann verliebt habe. Es kam plötzlich und unerwartet und ja der Sex ist abartig und einfach nur wunderschön, aber das ist lange nicht alles. Auch ich habe meine Opfer gebracht, ich habe meine Verantwortung dafür übernommen und meine Schritte gemacht. So viele Tränen und Verletzungen, die auch ich die letzten Monate durchlebt habe. Ja ich bin teilweise genauso in die Beschuldigung gerade und habe mich gefragt, warum das Leben so ungerecht ist und es mir eine solche Situation beschert, aber ich bin dort nicht hängen geblieben und habe mich Schritt für Schritt meinen Verletzungen und Wunden gewidmet und sie heilen lassen. Ich habe mich so unsterblich tief und fest in diesen Menschen verliebt. Ich liebe es mit ihm Zeit zu verbringen, mein Leben zu gestalten und gemeinsam Dinge anzugehen und zu erleben. Ich liebe unsere Gespräche, dass gegenseitige Wachstum dabei und das gemeinsame Aufblühen. Ich liebe es diesen Mann Lachen zu sehen und mit ihm wieder zu Kindern zu werden. Ich liebe noch so viel mehr und das ist nicht nur eine Geschichte, die auf Sex basiert.
Ja dieser Mann hat sich verändert und ist gewachsen und das hat nichts mit Hexerei zu tun. Ja er steht definitiv unter meinem Einfluss, so wie ich unter seinem, denn mit all den Menschen, mit denen wir verbunden sind, beeinflussen uns. Es ist etwas Wunderschönes sich gegenseitig zu fordern und aufblühen zu sehen. Das ist wohl die schönste Form von Manipulation und Einfluss die wir anderen Menschen schenken können. Es ist wunderschön zusehen, wie verwundbar, ehrlich und echt er sich nun zeigen darf. Aus meiner Sicht sogar eines der größten Geschenke, was all das mit sich gebracht hat. Ich weiss, dass das alles nicht möglich gewesen wäre, wenn die vorgängige Beziehung noch funktioniert hätte. Ja ich bin mitschuldig, aber jeder von uns trägt seinen Teil bei. Ich würde diese Beziehung jederzeit wieder eingehen mit all dem, was es nun mit sich zieht. Ich habe einen Menschen gefunden, der mich so tief Lieben lässt und mir Heilung auf so vielen Ebenen bringt. Er bricht mich wortwörtlich auf und lässt mich somit Dinge erkennen, die vorher nicht sichtbar waren.

Oft haben wir gerade von Personen in der Öffentlichkeit das Gefühl, dass die Alles unter Kontrolle haben und ihr Leben immer reibungslos und erfolgreich verläuft. So denken auch viele, dass ich immer selbstbewusst und glücklich bin. Aber wie ich schon öfters gesagt habe, ich bin auch nur ein Mensch und ich habe genauso meine Zweifel, Ängste und Unsicherheiten. Im Moment befinde ich mich gerade wieder in einer sehr Selbstzweifelnden Phase. Durch all diese Veränderungen und Geschehnisse. Aber ich arbeite daran wieder meine Mitte und das Selbstvertrauen zu finden in mir. Ich weiss indem sich nun alles neu sortiert hat und ein neuer Weg entsteht folgt auch mein Vertrauen. Damit entwickelt sich auch mein Selbstbewusst neu. Aber zuerst gilt es erneut die Verwundbarkeit, Minderwertigkeit und der Schwache Teil in mir erneut ins Herz zulassen und zu akzeptieren. Ein Prozess, den ich die letzten Jahre schon öfters in anderen Lebensbereichen durchlaufen habe und ich jedes Mal erkennen durfte, wie unglaublich kraftvoll Verwundbarkeit ist. Verwundbarkeit wurde dadurch zu einer grossen Inspiration und Kraft für mich. Aber mein Schatten der Schwäche und Verletzlichkeit zeigt sich immer mal wieder in einer anderen Facette. Ein Schatten, der trotz all der Geschenke und Potenziale einfach ein Schatten bleibt.

Mit diesem Wandel, dieser Veränderung werde ich ein Stück neu geboren. Ich fühle, dass ich mich erneut zu einem neuen Menschen entfalte und das auch mein Strahlen und mein Selbstbewusstsein sich ganz neugestalten darf. Ebenfalls gestaltet sich mein Leben und meine Überzeugungen ganz neu. Einer der wichtigsten Zutaten für Selbstbewusstsein ist immer wieder seinen «Mut Muskel» zu trainieren und Dinge anzugehen und das Risiko einzugehen, in welcher Form auch immer. Die letzten Woche durfte ich diesen Muskel erneut trainieren und bin Dinge angegangen, die ich mich vorher nie getraut hätte. Ebenfalls werde ich dafür sorgen in Zukunft diesen Muskel auch für meine Grenzen & meine Statements einzusetzen. Mein Risiko ist es, mich erneut auf die Liebe einzulassen, noch tiefer, fester und inniger als jemals zuvor, mit dem Risiko zerstört werden zu können. Mit jedem Tag zeigt es mir aber, dass es all das wert ist. Ebenfalls mich selbst zu sein und meinen persönlichen Weg zu gehen, mit dem Risiko abgelehnt zu werden. Ein Risiko, das ich schon länger trage und mir einmal mehr bewusstwurde. Und ich nehme auch dieses Risiko auf mich, weil es mich Aufblühen lässt und mir Erfüllung, Lebendigkeit und Leidenschaft in meinem Leben bringt. Etwas worauf ich definitiv nicht mehr verzichten würden. Etwas, dass mir einmal Frieden bringen, wird auf dem Sterbebett. Zu wissen, dass ich mein Leben gelebt habe und nicht das vieler anderen. Dass ich geliebt habe, so tief und fest, wie es nur möglich ist. Dass ich für die Liebe gekämpft habe und mich auf die Liebe und das Leben immer wieder eingelassen habe.

Beitragsbild von Vincent El Bama

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