Es geht wieder Berg auf.
Die letzten beiden Monate waren eine Fahrt mit Tiefgang. Irgendwie habe ich erst da begonnen so vieles vom letzten intensiven Jahr wirklich zu realisieren und verarbeiten. Eine Trennung von einem geliebten Menschen und die neue Beziehung mit so einigen familiären Herausforderungen. All das hat mich mehr gebraucht und durchgerüttelt als mir bewusst war oder ich vielleicht in den letzten Monaten zulassen konnte.
Aber vieles hat sich jetzt geregelt und ist neu sortiert. Einiges wird aber wohl auch noch seine Zeit brauchen, aber dennoch ist ein grosser Brocken geschafft.
Trotz all dem würde ich diesen Schritt und all das jederzeit wieder annehmen, weil ich daraus einfach so eine unglaublich tiefe und magische Liebe mit meinem Schatz erleben darf. All das und natürlich auch die wunderschönen Momente haben uns noch mehr und tiefer zusammengeschweißt. Noch nie habe ich mich so tief und innig mit einem Menschen verbunden. Es ist wunderschön und magisch, gleichzeitig aber auch einschüchternd, weil man erkennt, dass dieser eine Mensch einem so tief geht, das er fähig wäre einem zu zerstören. Aber genau diesem Risiko stelle ich mich und es lohnt sich für all das, was ich bis jetzt und gerade mit diesem Menschen erleben darf. Eine Verbindung und Liebe, die ich nie ganz in Worte werde, fassen können.
Nach all den Hürden, Niederlagen und Talfahrten habe ich das Gefühl nun Schritt für Schritt meine Kraft, meine Power und Stück für Stück mich selbst zurückzuerobern. Mein Selbstvertrauen wieder zu finden. Durch all die Veränderungen ist nämlich auch das ins Wanken geraden. Ich habe mich zeitweise so unsicher und voller Zweifel gefühlt, wie schon lange nicht mehr in meinem Leben. Ebenfalls haben sich all die Prozesse auch auf mein körperliches Empfinden ausgewirkt. Lange habe ich es nicht mehr erlebt, dass ich mich in einem Kampf mit mir und vor allem meinem Körper befunden habe. Es hat mir erneut verdeutlicht, dass unser Inneres und wie wir uns selbst leben und verkörpern eine Auswirkung darauf hat, wie wir unseren Körper wahrnehmen und lieben. Vor allem, wie zufrieden wir mit unserer Performance sind. Ich habe mich zeitweise selbst nicht mehr erkannt Ich habe mich so schwach und hilflos gefühlt, ebenfalls war ich dadurch auch unzufrieden mit meinem Körper. Mein Körper hat definitiv erneut mit mir gelitten und ich bin dankbar, dass ich ihm jetzt wieder mit mehr Liebe und Fürsorge begegnen kann, egal, wie er sich gerade fühlt und aussieht.
Ich habe mich erneut verändert. Mal wieder und es ist gut so. Leben heisst Wachstum, Veränderung und Erfahrungen. Nicht nur meine Beziehungsform, auch sonst hat sich vieles in meinem Leben verändert. Es zeigt mir einmal mehr, wie die Liebe Dinge in uns erschaffen und zum Vorschein bringen kann, die im Verborgenen lagen. Nie hätte ich gedacht das ich mal monogam lebe nach all den Jahren. Das ich mir ein gemeinsames Zuhause wünsche und aufbaue. Ich liebe all das und könnte es mir nicht mehr anders vorstellen. Ich will diesen Menschen Tag und Nacht bei mir, mit ihm nackt in „Löffel-Stellung“ einschlafen, ein gemeinsames Heim genießen. Eine Beziehung nur mit uns beiden. Teilen wäre für mich unvorstellbar, weder ihn noch mich. Ich liebe es so tief verbunden mit ihm zu sein und ihn mit jeder Woche noch näher an mich ranzulassen. Ich liebe es mit ihm zu wachsen, mit jedem Monat. Eines was er mir weit voraus hat, ist die unglaubliche Fähigkeit zu kommunizieren, wenn es schwierig wird und Herausforderungen unerschrocken anzunehmen. Dafür bewundere ich diesen unglaublichen Mann, den ich von ganzem Herzen liebe. Ich Danke ihm, dass er mich um vieles weitergebracht hat in der Kommunikation, meinen Schatten und all den Herausforderungen. Er hat mich in diesem Jahr in all meinen Facetten erlebt und ist bei mir geblieben. Er hat mir beigebracht mein Einzelkämpfer Dasein zu beenden und mich von ihm Halten und stützen zu lassen. Selten habe ich mich so schwach und gleichzeitig aufgehoben und beschützt gefühlt. Mir wird erst jetzt bewusst, dass ich mir genau das gewünscht habe. Einen Menschen zu haben, diesem zu vertrauen und zu Wissen, dass er mich auffangen kann und wird. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis jetzt nur wenigen Menschen diese Erlaubnis gegeben und mein Einzelkämpfer hat fast immer gesiegt. Aber die letzten beiden Monate war ich eine Verliererin und Schwach. Aber gleichzeitig haben dadurch andere Teile gewonnen. Ich durfte gewinnen in dem ich mich wahrhaftig authentisch gezeigt habe mit meinen dunkelsten Orten. Ich habe mich in der Tiefe auf jemanden eingelassen, meine Schutzmauern, meine Einzelkämpferin abgelegt und meine Verwundbarkeit erneut mit den Mitmenschen geteilt.
Ich liebe die Verwundbarkeit der Menschen, aber gleichzeitig ist sie auch mein Schatten. Es fällt mir immer wieder schwer mich schwach, unsicher, schutzlos und verletzlich zu zeigen.
Der Juli und August haben mich in der Verwundbarkeit extrem herausgefordert. Immer wenn ich dachte, jetzt habe ich den Tiefpunkt erreicht ging es noch tiefer. Von Wut, Trauer und Hilflosigkeit hat mich alles durchflutet. Immer wieder geriet ich in Situationen, die meine Hilflosigkeit und Ohnmacht getriggert haben. Sei es das mein Körper nicht funktionieren wollte und mich ausgebremst hat oder das Situationen all das triggerten. Es zwang mich immer und immer wieder „in mein Schwach sein“ und dort in dieser Verwundbarkeit konnten all die unterdrückten Gefühle endlich aufkommen und mich erfassen oder teilweise überrollen. Das hat es gebraucht. Das Verarbeiten und zulassen von all dem. Danke an meinen Schatz, dass du mir in dieser Zeit immer wieder Sicherheit und Geborgenheit gegeben hast und ich somit den Raum hatte, um all das zuzulassen.
All die Entwicklungen im letzten Jahr haben meine ganzen Grundüberzeugungen ins Wanken gebracht. Es hat mir Dinge aufgezeigt und Erkenntnisse gebracht, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
All das hat natürlich mich und mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Genau so meine Überzeugungen und auch mich selbst. Ich und mein Leben mussten sich so ziemlich neu sortieren. Ich durfte mir eingestehen, dass ich mich in einigen Dingen geirrt habe, das war ein Moment, an den ich mich sehr gut zurückerinnere. Weinend im Auto hat mein Schatz mich an diesen Schatten gebracht. Ich musste sagen ich habe mich geirrt und es tat so weh. Vor allem, was wenn ich mich geirrt habe und jetzt gleichzeitig wieder eine Beziehung und ein Versprechen eingehe und ich mich auf keinen Fall erneut irren wollte. Ein Moment der sich eingebrannt hat in mir. Schmerzvoll und gleichzeitig hat es mich befreit.
Viele Überzeugungen und Erfahrungen durfte ich nun neu machen und erleben, gerade was Beziehung und Partnerschaft anbelangt. Es zeigt mir einmal mehr auf, dass jede Beziehung und jede Verbindung zu einem Menschen anders ist. Ich bin dankbar für all die Erfahrungen, die ich bis jetzt in meinem Leben bezüglich Beziehung und der Liebe erfahren durfte. Die Liebe ist für mich immer wieder ein Wunder und einmal mehr durchflutet sie mich voller Wucht und lässt mich Dinge schöpfen, zu denen ich sonst wohl nicht fähig gewesen wäre. Sie hat mich aufgeweicht und meine Schutzmauern durchbrochen und dafür bin ich unglaublich dankbar, weil ich trotz all des Schmerzes das Leben und die Liebe nochmals so viel intensiver wahrnehmen und erleben darf. Momente die einfach magisch und nicht von dieser Welt sind.
Ich habe mir Sicherheit gewünscht für dieses Jahr 2025, vor allem in der Beziehung. Irgendwie fühlte ich aber zu Beginn des Jahres alles andere als Sicherheit. Auch durch die Trennung von meiner vorgängigen Beziehung ist mein ganzes Fundament, ein Stückweit mein sicherer Ort weggebrochen. Im letzten halben Jahr wurde ein neuer Boden geschaffen. Ein Boden und ein Zuhause das sich in einer meiner verwundbarsten und unsichersten Phasen erschaffen konnte. Gerade diese Zerbrechlichkeit hat in der tiefe eine neue Sicherheit geschaffen. So viele schwierige Phasen und Herausforderungen, die ich und mein Schatz bereits bewältigt und überstanden haben. Das schafft Sicherheit, weil sich immer wieder gezeigt hat, wir schaffen das gemeinsam.
Sicherheit wird nicht generiert in dem wir uns schützen und absichern. Sondern uns dem Risiko und der Unsicherheit aussetzen und zu erfahren, dass wir zu viel mehr fähig sind, als der Kopf uns einredet. Das erschafft Selbstvertrauen und somit eine Sicherheit in der Unsicherheit. Es befähigt uns, in dem wir Erfahrungen sammeln, die einen Boden und Möglichkeiten schaffen der Bewältigung. Den wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass das Leben sich nicht kontrollieren und aufhalten lässt und unsicher bleibt. Wir schaffen Sicherheit, indem wir trainieren uns immer wieder dem Risiko und der Unsicherheit auch freiwillig auszusetzen und Herausforderungen annehmen und meistern.
Jetzt bin ich bereit erneut in neuem Licht zu strahlen. Neue Grenzen zu setzen und mit einer neuen Stärke in die Welt hinauszugehen. Ich bin bereit alleine oder zusammen mit meinem Schatz all die Hürden und Herausforderung anzugehen, die noch auf uns zukommen werden. Ich bin bereit mich erneut neu zu erfinden und zu finden.
Schon einige Veränderungen durfte ich durchleben, seit es mich hier auf der Plattform gibt. Ja und einige werden das nicht verstehen oder ihnen gefällt das, was ich nun bin, nicht. Aber genau dieser Prozess wird immer und immer wieder stattfinden und somit wird sich auch das Umfeld immer wieder neu sortieren und das ist gut so. Menschen kommen und gehen, das ist der Zyklus des Lebens. Ebenfalls haben mir diese Monate gezeigt, wie wichtig es ist als Paar gemeinsam zu wachsen, nicht stehen zu bleiben und offen zu kommunizieren. All das lässt uns als Paar noch näher und tiefer zusammenwachsen. Einfach eine wundervolle Erfahrung die eines der grössten Geschenke der letzten Monate für mich ist. Danke Röifu. Danke für deine Worte, deinen Halt und deine Zärtlichkeiten. Danke für das vorhalten meines Spiegels. Danke für all die Schattenarbeit. Danke für die Erinnerungen, das Schwäche und verlieren eigentlich Stärke und Gewinnen ist. Danke für das gemeinsame durchstehen all dieser Hürden. Danke für all die wunderschönen und intensiven Momente mit Dir. Auf viele weitere mein Schatz.
Beitragsbild: curves_scape