Das Geschenk hinter Selbstzerstörung

Es ist Mal wieder Zeit für ein Schwank aus meinem Leben. Ist schon etwas länger her seit meinem letzten Blog.

Seit längerem schwirrt da schon ein Thema in mir herum, jedoch konnte ich es bis zum heutigen nicht greifen. Heute kam dann die unglaubliche Erkenntnis unter all diesen Gefühlsschichten.

Seit ich C hatte, hat sich mein Schlaf stark verändert. Ich erwache 3-4 in der Nacht, schlafe dann wieder sofort ein, aber es ist ein neues Schlafmuster, dass mir zeigt, dass irgendwas im Unterbewussten sich bemerkbar macht. Ich habe nach Erklärungen und Auflösungen gesucht. Ja mein Kontrollfreak wurde mal wieder ganz schön aktiv die letzten Tage. Ich fand einfach nichts, dass mir eine Erklärung lieferte. Ich versuchte in die Akzeptanz zu gehen, aber irgendwie war da einfach immer dieser Wiederstand, der mich genau davon abhielt. Ich wühlte und fand die Angst zu wenig Energie zu haben, zu versagen, zu verlieren….alles Themen die ich schon kannte. Irgendwie klang nichts so richtig tief an. Nun mir war einfach bewusst, dass etwas sich zeigt, dass ich erneut Angst hatte die Kontrolle loszulassen. Das gestrige Healing von Joel liess mich dann noch mehr an meinen Kontrollfreak ran. Aber irgendwie fand ich mich darin wieder, dass ich lieber die Kontrolle halte, als sie zu verlieren. Im Austausch mit Joel kam das Thema Selbstzerstörung auf. Ich wurde dann gleich mehrmals an dieses Thema geführt und fühlt den Wiederstand in mir. Wenn ich Menschen begleite die Selbstzerstörerisch sind, dann ist das absolut normal für mich, aber bei mir selbst, da ist es was ganz anderes. Ich wollte definitiv nicht mehr in die Selbstzerstörung zurück.

Ich begann dann heute mein Leben zu reflektieren und erkannte, dass ich nicht mehr an diesen Punkt zurück möchte, wo ich am Boden war. Wo mich das Leben übermannte, wo ich mich selbst ausgebremst und zerstört habe. Wo mein Körper nicht mehr konnte. Seit dem Tag an, kam in mir auch immer wieder dieses Gefühl hoch, dass ich mich nicht mehr übernehmen, überfordern darf, weil ich sonst wieder so falle. Ich fragte mich, was war den so schlimm daran? Was ist schlimm daran, wenn ich die Kontrolle verliere? Wenn ich keine Energie mehr habe. Dann kam die Erkenntnis. Ich will mich nicht wieder ausbrennen. Denn bei meiner Krise war dann auch immer diese Angst da, mich zu übernehmen, mich zu überfordern, weil ich mir ein Energielimit gesetzt habe. Weil ich damals die Selbstzerstörung als Bestrafung sah und nicht als Weckruf. Also erkannte ich Heute, dass ich Selbstzerstörung nicht mehr will. Also darf ich nicht über mein gesetztes Energielimit überaus, sonst werde ich genau damit konfrontiert.

Ich fühlte diesen Widerstand gengenüber Selbstzerstörung. Also kam mal wieder meine beliebte «Anti-Held-Übung» ins Spiel. Was sollte aber nun das Geschenk hinter so was grausamen sein? Wenn was zerstört wird, dann wird was Neues geboren. Also Auflösung, Wandlung oder auch Neubeginn.

Danach machte ich eine Session aus meiner Heilerausbildung und da machte es klick und alles fügte sich einfach zusammen. Für mich bedeutete Selbstzerstörung bei mir Bestrafung. Du erzeugst, erschaffst ein Leiden, weil du einen Fehler gemacht hast, weil du böse warst. Das heisst, wenn ich mein Energielevel hochschraube und ich als Mensch Heilung bewirken kann, dann kann ich auch Zerstörung bewirken. Denn ich habe eine Wirkung.

Wenn ich was bewirke, wenn ich Heilung bewirken kann, dann kann ich auch Zerstörung bewirken.

Genau diese Wirkung machte mir Angst, die Wirkung auf mich selbst (nicht auf andere Menschen, sondern auf mich selbst). Denn damit stehe ich wieder vor der Angst mich selbst zu zerstören und da wurde mir klar, warum ich die Kontrolle halten wollte, warum ich meinen Schlaf sabotiere. Weil meine Macht und Wirkung auch Selbstzerstörung mit sich bringt und ich Selbstzerstörung bist Heute ausgeklammert habe bei mir. Weil ich eine Ablehnung gegenüber Selbstzerstörung habe.

Gerade in den Coachings die ich gebe konnte ich den Nutzen von «Zerstörung» schon viel länger erkennen. Er birgt so viel Heilung und Potential in sich, aber bei mir selbst blieb er bis zum heutigen Tag verborgen, weil Selbstzerstörung zu einem so grossen blinden Fleck von mir geworden. Durch das Wachsen meiner Selbstliebe habe ich Selbstzerstörung immer mehr unterdrückt und ausgeklammert, weil ich keinen Nutzen nur den Hass darin gesehen habe. Dabei habe ich ebenfalls vergessen, dass der Schatten genau so wächst, wie das Licht. Ich habe diesen Schattenteil von «Selbstzerstörung» mit meinem Tief von mir abgespalten. Selbstliebe heisst auch die Liebe der Zerstörung anzunehmen. Das erkenne ich nun gerade.

Durch den Verlauf der Session wurden mir plötzlich weitere Zusammenhänge und vor allem auch Geschenke hinter diesem Schatten klar. Selbstzerstörung birgt so viel Potential. Selbstzerstörung bringt uns immer Sicht für Schicht tief in unser System. Es hat die Kraft Schutzschichten zu durchbrechen und uns verwundbarer zu machen, wenn wir es zulassen. Es bringt uns an die Schatten und Potentiale die wir noch nicht erkennen können oder wollen. Es triggert unser Heilungspotential enorm, weil es so aufrüttelnd, schockierend und intensiv zugleich sein kann. Es ist ein absoluter Augenöffner. Ein Geschenk für unsere Heilung und Potentiale die noch in uns schlummern. Nun sehe ich auch das Wachstum das erst durch diese Selbstzerstörung, durch mein Fallen passieren konnten. All die harten Schutzschichten die ich über Jahre aufgebaut hatte, wurden aufgebrochen durch meine Selbstzerstörung. So fiel ich zu Bode. An dem Punkt hatte ich nichts mehr zu verlieren und dadurch habe ich mich getraut mich selbst zu sein. Eine neue authentische Identität zu leben und mich nicht mehr vor Ablehnung zu fürchten. Die Selbstzerstörung hat mich bis ins Innere aufgerissen und konnte so meine Verwundbarkeit hervorholen. Erst dadurch konnte ich Selbstliebe erfahren, weil das Alte zerstört wurde und ich etwas völlig Neues begann zu leben. Ohne diese Zerstörung hätte ich diesen Schritt nicht gewagt. Mein System hat mir aber schon viel früher immer und immer wieder Signale gesendet. Ich brauchte damals einfach viel länger um hinzublicken. Zerstörung ist auch eine Aktivierung der Verwundbarkeit. Es braucht diesen Zerstörungsakt um die harten Schichten aufzubrechen, damit wir in die Tiefe des Kerns eindringen zu können.

Unser System würde uns nie bestrafen. Sondern wir selbst tun es. Mit unseren Gefühlen, unseren Widerständen und Gedanken.
Deine Selbstzerstörung ist nicht ein Akt der Bestrafung.
Es ist ein Akt der Liebe.

Sie trägt das Geschenk der Auflösung, der Transformation, des Wachstums und des Erkennens in sich.
Deine Selbstzerstörung hat die Kraft deine Schutzschichten zu durchbrechen und dich tiefer in dein Inneres zu bringen.
Sie ist eine Aktivierung deiner Verwundbarkeit und Heilung.

Ich habe Heute erkannt, dass mein System immer nur aus Liebe handelt. Es sendet mir täglich Signale. Einige Signale erkenne ich früher, andere später. Mein System will mich nicht bestrafen, es will mir helfen. Das geschieht aus Liebe, nicht aus Hass.  Selbstzerstörung ist nicht Hass, es ist Liebe. Selbstzerstörung verbindet dich mit deinen Schatten, Gefühlen und Potentialen, die du noch nicht sehen willst oder kannst. Sie sucht immer wieder Wege dir Signale zukommen zulassen. Dein System sendet dir immer nur so viele Signale und Hürden, wie du im Moment bereit bist zu verarbeiten, auch wenn sich das manchmal schockierend oder aufrüttelnd anfühlen kann.

Wenn mein Licht grösser wird, dann wird auch meine Dunkelheit grösser.
Das heisst, wenn meine Selbstliebe grösser wird, dann wird auch meine Selbstzerstörung grösser.

Jetzt sehe ich das. Jetzt erkenne ich diesen grossen blinden Fleck. Ich habe durch meinen Ausbruch damals, durch diesen Schritt zu mir und durch den Weg in meine Selbstliebe Selbstzerstörung völlig ausgeklammert und unterdrückt, weil ich das Gefühl hatte, dass nicht beides miteinander existieren kann.

Mit meiner Selbstliebe habe ich Selbstzerstörung ausgegrenzt und an meinen Dunklen Ort gestellt. Ich wollte nicht mehr selbstzerstörerisch sein, weil ich damals noch kein Geschenkt dahinter gesehen habe.

Beitragsbild von Bea Troxler

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