Der Körper ist unsere Menschlichkeit

In Liebe und Dankbarkeit an meinen Körper. 

Du bist ein Meisterwerk! Ein Wunder!

Mit jedem Tag erstaunst du mich aufs Neue. Du hast mich all die Jahre gefordert und oft überfordert. Immer wieder war ich im Kampf gegen dich. Du hast über die Jahre unglaublich ertragen. Schlussendlich hat all das, was ich gesehen und gefühlt habe hat mich schlichtweg überfordert.
Dabei habe ich vergessen, dich wieder bewusst zu fühlen, wahrzunehmen und dich zu benutzen, statt zu bekämpfen.

Die letzten Jahre durfte ich dich wieder fühlen und annehmen lernen. Die letzten zwei Jahre durfte ich wieder zu einem Team mit dir zu zusammenwachsen. Damit habe ich meine Faszination für dich wieder entdeckt. Du lässt mich von Tag zu Tag staunen. Endlich fordere ich dich wieder, jedoch muss ich meine und deine Grenzen auch immer wieder neu kennen lernen, aber unsere Transformation zeigt mir mit jedem Tag, dass ich dich liebe & annehme kann egal zu was du dich noch entwickeln wirst, respektive wir.
Ich durfte durch diesen Weg erkennen, dass du dich immer zur richtigen Form transformierst, die ich als Gefäss für meine Potentiale und Energie gerade brauche. Du bist der Teil in mir, der mich immer wieder zu mir zurückbringt und mich ausbremst, wenn ich dabei bin mich zu verlieren. Oft fällt mir das Annehmen dieses abgebremst werden noch schwer, aber durch dich lerne ich es immer besser und schneller.

Mit meinem, unserem Weg wurde mir bewusst, dass wir Menschen unbedingt wieder diesen Zugang zu Dir, also dem Körper finden müssen, damit wir unsere Potentiale und Energie schlussendlich als Menschen performen können. Durch dich lernen wir wieder wahrhaftig Mensch zu sein. Verwundbar und begrenzt zu sein. Wir benutzen den Körper fast nur unbewusst gegen uns. Wir bekämpfen und beschuldigen ihn und somit schlussendlich uns selbst. Wir vergessen ihn bewusst einzusetzen und zu nutzen für das, was uns wirklich wichtig ist. Durch den Körper haben wir einen Wegweiser ein Werkzeug und Zugang zu unserem Mensch-Sein.

Unser Körper gibt uns nicht das, was wir wollen, sondern dass was wir brauchen.

Auch wenn es das ist, was wir in dem Moment vielleicht nicht fühlen oder sehen wollen. 
Gerade in der heutigen Zeit bekämpften wir unsere Menschlichkeit, also den Körper nicht nur. Wir betrügen und belügen ihn respektive uns selbst mit diesen Spielereien. Wir zensieren, beschneiden und bearbeiten ihn regelrecht nach unseren Vorstellungen. Aber woher kommen diese Wünsche und Vorstellungen? Vielleicht schlagen all diese Dinge Wege ein, die nicht für dich bestimmt sind und dein Körper versucht dir immer wieder zu signalisieren und zu zeigen, was du wirklich brauchen würdest, und vielleicht ist das nicht das, was du willst, aber das, was du brauchst.  

Dein Körper tut all das nicht um dich zu bestrafen, er tut es, um dir den Weg zu weisen und dir zu helfen, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt. Ich hatte nämlich jahrelange das Gefühl, dass mein Körper mich bestraft für meine Fehler. Dabei ist dieses Wunderwerk so vergebungsvoll und erduldet unglaubliches. Seine Aufgabe ist es uns wieder auf unseren Weg zu bringen. Ich wusste damals nicht, wie ich aus meiner Komfortzone ausbrechen kann und hatte unglaubliche Angst davor, deshalb verblieb ich lieber im Beschuldigen und Bekämpfen meines Körpers. Heute sehe ich, dass mein Körper mir nur helfen wollte und das schlussendlich auch geschafft hat, in dem er mich in die Knie zwang und ich definitiv die Kontrolle abgeben musste und mich somit wieder aufs Leben einlassen konnte. Erst dadurch ist mir klar geworden, dass ich so lange unauthentisch und angepasst gelebt habe und es mich einfach innerlich erstickt und hat sterben lassen. Genau von diesem Weg der Selbstzerrstörung hat mein Körper mich schlussendlich gerettet, auch wenn ich das zuerst nicht sehen wollte oder konnte. Dafür liebe ich ihn umso mehr. Dadurch habe ich den Weg zu meinem Körper, meiner Selbstliebe und meinem authentischen Selbst gefunden.

Wie oft schiebst du deinen Körper vor etwas nicht zu tun in deinem Leben?
Das heisst du benutzt in dem Moment deinen Körper als Ausrede und das auf eine toxische Weise. 

Bewusstes benutzen deines Körpers heisst dich wieder zu fordern, aus deiner Komfortzone auszubrechen und deinen Körper wieder das Ruder zu überlassen. Aber genau da scheint das Problem zu liegen, wir alle sind zu unglaublichen Kontrollfreaks mutiert und ich zähle mich da definitiv dazu. Ebenfalls triggert der Körper in uns die Angst vor Verwundbarkeit und Vergänglichkeit. Wir wissen unser Körper ist verletzbar, zerstörbar und endlich. Denn wir alle wollen irgendwie unsterblich und unverwundbar sein, aber unser Körper ist der Teil von uns, der uns zeigt, dass wir genau das nicht sind und dieser Teil ist so wichtig. Ohne ihn wären wir nicht hier und schon gar nicht Mensch. Vielleicht haben wir genau deshalb Angst vor ihm, weil wir wissen, dass unser Körper uns immer besiegen wir. Im Alltag und in unserem Kampf mit dem Körper versuchen wir ihn immer wieder zu kontrollieren und so zu gewinnen. Wir versuchen an unseren sogenannt kleinen „Gewinnen“ festzuhalten und den Körper zu bezwingen. Dabei verlieren wir immer mehr Teile von uns selbst, weil wir vergessen haben, dass es nicht nur der Körper ist, sondern uns selbst, den wir bezwingen und zerstören. Dabei verdrängen wir immer mehr Gefühle und Gedanken und erlauben uns nicht wahrhaftig und authentisch zu leben.

Genau das hat mich mein Körper gelernt und gezeigt. Er hat mich aufgefordert mich wieder aufs Leben einzulassen. Mich wieder aufs Leben einzulassen hat für mich auch bedeutet mich wieder auf meinen Körper einzulassen. Das hat bedeutet, dass ich wieder fühlen musste, auch all das, was ich weggesperrt und verdrängt habe. Dadurch liess ich meine Verwundbarkeit wieder zu und das war der Schlüssel zu einem liebevollen und achtsamen Umgang mit meinem Körper und schlussendlich mit mir selbst. Ich konnte von da an meinem Körper auch wieder Ruhe und Zeit der Erholung schenken, weil ich gelernt habe meine Gefühle und Gedanken wieder zu zuzulassen und mich nicht stets abzulenken um all das zu verdrängen und zu unterdrücken.

Dank all diesen Erfahrungen darf ich meinem Körper nun ganz neu und mit viel mehr Demut und Dankbarkeit begegnen. Wir sind zu einem tollen Team geworden, auch wenn er mich zeitweise immer noch überfordert und ich immer noch ein Kontrollfreak bin, finden wir immer schneller den Zugang zueinander.

Wie du diesen Zugang finden kannst?
Wie du das Annehmen deines Körpers lernen kannst?
All das bringe ich den Menschen in meinen verschiedenen Workshops oder Einzelcoachings bei.

In Liebe Isabelle Bella

Beitragsbild von Bea Troxler

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