Die Reise meiner körperlichen Fitness

Die letzten 3 Jahre durfte ich meine körperliche Fitness auf ein neues Level bringen und dieser Weg hat mir so viele Schatten, Themen und auch Hürden aufgezeigt. Ich durfte durch diese Jahre sehr viel über mich selbst, meine Selbstsabotagen und vor allem über meinen Körper selbst lernen. Ich bin erneut unglaublich Dankbar für meine Hülle, mein Körper, der einfach ein unglaubliches Meisterwerk der Natur ist. Ein so Komplexes eigenes System, dass es zu entdecken, lernen und benutzen geht. Ein System das mit allen anderen Teilen zusammenspielt und eben manchmal auch sein eigenes Tempo und sein eigenes Bewusstsein hat.

In diesen drei Jahren habe ich viele Fehler gemacht und ich bin Dankbar hat mein Köper all das mit mir mitgemacht und mir irgendwie auch vergeben.
Darüber möchte ich euch gerne etwas mehr erzählen, weil es für mich Heute wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse sind, die ich nun gezielt in mein Training und körperliches Wachstum einbauen kann. Ebenfalls die Schatten dahinter, die bis jetzt nicht gelöst sind und sich wahrscheinlich auch nie auflösen, weil wir alle eine Tendenz zu irgendwelchen Dingen haben oder vor etwas wegrennen, aber sie sind mir bewusst und ich kann schneller wieder aus dieser Spirale aussteigen.

Alles begann vor gut drei Jahren mit meiner Faszination fürs Pole Dance und meinen Start damit, ohne dass ich vorher irgendwelchen Kraftsport gemacht habe. Ich hatte bis dahin nur Line Dance gemacht. Fast gleichzeitig durchlief ich ein Onlinekurs zum Thema Lifeforce, wo es vor allem um Lifestyle, Routine, Bewegung, Ernährung und Biohacking ging. Dadurch konnte ich meinen Körper schon gut darauf vorbereiten und auch meine Ernährung und die Tagesstruktur dem Training anpassen. In dieser Zeit verlor ich auch sehr viel an Gewicht. Ich hatte sogar zum Teil fast fallende Haut am Körper, aber spannenderweise hat mich das überhaupt nicht gestört, es hat mir einmal mehr verdeutlicht, dass ich meinen Körper einfach lieben kann, so wie er gerade ist und zu was er sich entwickelt in meiner Veränderung. Durch dieses Onlinecoaching baute ich auch schnell viel Muskulatur auf und natürlich auch durchs Pole Dance. Also war meine Körperhülle bald wieder straffer durch die darunterliegende Muskulatur, die sich aufbaute. Ich fühlte mich super in dieser Zeit. Ich hatte mich wortwörtlich „durchbrochen“. Ich machte täglich Sport, meist sogar mehrmals am Tag. Auch wenn ich Morgens total erschöpft war, ich durchbrach diesen Widerstand und konnte mich immer motivieren wieder von Neuem loszulegen. Schneller, weiter und einfach unbedingt vorwärtskommen. Anfang 2022 entschied ich mich in eine Massage zu gehen, einfach um auch mal etwas „Entspanntes“ für meinen Körper zu tun, obwohl ich keine Beschwerden hatte. Dazu muss ich sagen, dass ich in diesen letzten Jahren auch immer an die „richtigen Personen“ hingelenkt wurde, so dass ich meine Fehler überhaupt erst erkennen konnte und Massnahmen ergreifen.

Ich fand auch genau den richtigen Masseur dafür. Einer der auf Sportler spezialisiert ist und Schmerztherapie. Er fragte mich beim ersten Treffen, ob ich keine Kopfschmerzen oder andere Symptome hätte? Ich meinte nein, mir gehe es super. Der Körper sagte definitiv was anderes. Meine Muskulatur war völlig über strapaziert und verkürzt. Das heißt, ich hatte keine Regenerationszeit, da ich davon vorher auch noch nie gehört hatte, weil ich in keinem Krafttraining oder Fitnesscenter gewesen war. Der Masseur klärte mich auf. Also hieß dass mein Training musste reduziert werden. Da war ich auf dem Level von täglichen Sport, also das heisst in der Woche 6-9h Pole Dance und Stretching plus die zusätzlichen Sporteinheiten zu Hause. Ich hatte einen riesigen Widerstand wieder in die Ruhe zu kommen. Ich fühlte mich enorm ausgebremst und hatte Angst all das was ich mir mit viel Disziplin, Mühe und Kraft aufgebaut habe wieder zu verlieren. Da wurde mir das erste Mal der Schatten von „mich nicht verändern“ bewusst. Ein Teil der lange Zeit mein Freund war, aber durch das LifeForce Training und meine Veränderung zu einem Feind wurde. Für mich ist es bis Heute immer wieder ein Kampf, mal der eine Teil mehr zu leben und dann wieder der andere. Auf jeden Fall dauerte es seine Zeit, aber ich reduzierte das Training und dank dem Masseur, der mich bis Heute begleitet durfte ich viele Trigger und Blockaden in meinem Körper lösen, die sonst bestimmt zu grösseren Problemen gefühlt hätten. Er hat mich definitiv vor schlimmerem bewahrt. Wenn ich so weiter trainiert hätte, dann hätte ich wahrscheinlich irgendwann mal eine Verletzung davon getragen und dass hätte mich dann deutlich krasser ausgebremst.

Ich trainierte also weiter, nicht mehr ganz so viel, aber definitiv immer noch zu viel. Über ein Jahr ging es so weiter. Ich wollte immer mehr. Nebst dem Pole Dance, noch den Handstand lernen und meine Bodyinteruptions vom Lifeforce machen. Alles sehr Schulter lastig. Ich hatte nicht, wie im Fitnesscenter eine Körperpartie, die trainiere und dann dieser Partie Regeneration gebe konnte und an einer anderen Stelle weitermachen. Aber mein Körper machte lange mit. Letzten Sommer hatte ich dann zunehmend verstärkte Triggerpunkte an den Schultern und irgendwann auch im Alltag Schmerzen an der rechten Schulter. Nebst dem Masseur ging ich dann zusätzlich zu einem Physiotherapeuten. Erneut wurde mir empfohlen, mehr Regenerationszeit einzuplanen. Ich reduzierte mein Training erneut, vor allem, weil mir dieser liebe Therapeut auch verdeutlicht hat, was es für Konsequenzen haben könnte. Dass irgendwann die Sehne reißen könnte, wenn ich dem Körper nicht genügend Regeneration gönne. Ich schaute durch diesen erneuten Impuls das Thema auch ganzheitlich an. Was der Schatten ist und weshalb ich einfach nicht reduzieren kann und diesen Drang habe. Dazu habe ich auch schon einen Blog geschrieben. Denn es ist NIE nur ein körperliches Thema, es hängen immer all unsere Teile mit drin. Erst als ich das auch mit Schattenarbeit bearbeitete und integrieren konnte änderte sich auch einiges an und in meinem Training.

Ich passte mein Training, mein Trainingssetting an. Ebenfalls kam ich dadurch erneut an eine Pole Instruktorin, die mich genau da abholen konnte und mir erneut nebst meinem Physio und Masseur aufzeigen konnte, warum Regeneration so wichtig ist. Dass meine Muskulatur auch durch weniger, aber effizienteres Training wächst und genau das ist, passiert. Ich bin nicht zurückgefallen, ausser in den Stunden der Investition von Trainings. Heute gehe ich noch eine bis zwei Stunden in der Wochen ins Pole Dance. Eine Stunde Stretching pro Woche für mich und dann seit einem Monat das 20-minütige Training im Aurum für ein oder zwei Mal pro Woche. Ein gezieltes und intensives Krafttraining um meine Muskulatur so aufzubauen, dass ich später wieder mit meinem Eigengewicht arbeiten kann. Also eine massive Reduktion an Training und trotzdem fühle ich, dass mein Körper sogar Wochen hat, wo auch das noch zu viel ist.

Warum erzähle ich dir das alles? Weil es einfach gerade hier auf den sozialen Plattformen viel zu wenig gezeigt wird, wo und wie lange ein Mensch an etwas arbeiten muss, bis er zum Beispiel ein Handstand oder Kopfstand kann. Oft wird erst die Endphase eines solches Prozesses gezeigt. Ich weiss mittlerweile, dass man einen Handstand nicht einfach innerhalb von paar Wochen lernt oder ein gesunder Spagat nicht nach ein paar Wochen erfolgt. Es sind Monate, sogar viel öfters auch Jahre die hinter einem solchen Prozess und Training stecken. Eine lange Strecke für jemanden, der erste gerade am Anfang steht. Ich mache nun genau seit drei Jahren Pole Dance und das sehr aktiv, wie du gerade lesen konntest. Viele Stunden Training die ich bereits investiert habe. Vom Invert kann ich noch immer nur Träumen, ein Move der viele nach einem halben Jahr oder die meisten nach einem Jahr können. Ich definitiv noch nicht. (Kurz einmal hatte ich es geschafft, als ich völlig übertrainiert war Anfang 2022). Aber es hat für mich nun an Wichtigkeit verloren, weil ich einfach auf dem Weg bin und ich nun die Möglichkeit habe viele andere Dinge an der Polestange zu lernen und gezielt Muskelaufbau zu machen. Ich lerne mit jedem Jahr dazu und auch ich werde irgendwann den Invert schaffen, ich werde euch dann darüber informieren. Ich bin dafür innerhalb von einem halben Jahr in den Spagat gekommen, aber auch das ist absolut keine Messlatte. Jeder hat sein Tempo. Einige brauchen auch da, Jahre, um in einem Spagat zu kommen. Lieber gezielt und bewusst, als sich zu verletzen. Lasst euch nicht abschrecken von den vielen Stunden, Wochen, Monate und Jahren, die ein Training, ein Ziel erfordert, lieber langsamer, gezielter und so dass der Körper wachsen kann ohne dran zu zerbrechen, respektive, dass ihr euch Verletzungen zuzieht. Das ist eine grosse Erkenntnis. Es hätte sich ganz anders entwickeln können, wenn ich nicht all die Menschen, Therapeuten und schlussendlich meinen Körper so auf dem Weg hätte erfahren und beobachten dürfen.

Nun zum Abschluss möchte ich euch noch etwas über mein neues Krafttraining im Aurum erzählen. Ich habe damit begonnen, weil ich nach den Bodyinterruption Sessions (Trainings Sessions mit Eigengewicht) immer wieder Schmerzen hatte. Mir wurde dadurch bewusst, dass mein Eigengewicht im Moment einfach zu hoch ist, um damit arbeiten zu können, respektive mein Muskelaufbau noch nicht stark genug ist, um dieses Gewicht auch stemmen zu können. Somit setzte ich damit vor allem meine Schultern auch wieder einer Überbelastung aus. Beim Aurum Training habe ich eine 1 zu 1 Betreuung durch einen Coach, was einfach super ist, weil genau der mich immer wieder auskorrigieren kann, wenn ich bei der Übung in eine Fehlhaltung gehe und das ist so schnell der Fall. Besonders wenn wir erschöpft sind und noch irgendwie versuchen wollen Kraft rauszuholen. So durfte ich auch beobachten, was ich im Pole Dance immer wieder mit meinem Schultergürtel gemacht habe. Bei Aurumtraining komme ich gezielt in die Erschöpfung der Muskulatur. Denn wir wollen ja das der Muskel sozusagen nicht mehr kann und bricht. Deshalb sagt man auch immer, dass man immer über sein Limit hinausgehen sollte im Sport, aber dabei gibt es einiges zu beachten. Und das eine ist, dass es ein gezieltes übers Limit hinaus gehen ist und dass der Körper danach genug Erholungs- respektive Regenerationszeit hat, damit der „verwundete Muskel“ heilen kann und somit dann stärker aufbaut wird.

Nebst dem Training ist auch die Ernährung ein wichtiger Teil vom Ganzen. Aber das würde den Rahmen jetzt sprengen. Was ich in diesem Jahr besonders lernen durfte, ist, dass ich Prioritäten setzten muss. Ich kann nicht alles miteinander. Den das Kältetraining, intervall Fasten, Krafttraining und Stretching unter einen Hut bringen ist schon Herausforderung genug. All die Dinge fordern meinen Körper extrem und somit muss ich immer wieder neu planen und schauen, wie ich diese Dinge am besten in mein Leben integriere, ohne den Körper komplett zu überfordern.

Dabei hilft mir der Oura Ring, denn ich seit Ende letztes Jahr habe. Dank all den Messungen zeigt es mir Lücken und auch wichtige Dinge im Bezug aufs Training auf, die mir sonst gar nicht bewusst geworden wären. Besonders sehe ich dadurch sehr gut, wie meine Regenerationszeit ist und ob ich sie verlängern muss. Ebenfalls kann ich jetzt weiterhin beobachten was sich nebst dem Training alles auf meinen Schlaf auswirkt und wie ich meinen Schlaf und meine Ernährung optimieren kann, so das ich emotional und körperlich auf einem super Level bin.

So viel mal dazu. Vielleicht mache ich darüber auch mal ein Live Video, damit man die komplexen Dinge noch etwas besser erläutern kann, wenn euch das interessiert.

Beitragsbild von Moreno Casciano

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